Auf dem Weg ins PAARadies - Sehnsucht Treue
Ich wage es
Ich wage es, ich selbst zu sein
Und nicht der Mensch, den du
haben möchtest.
Ich wage es, deine Wünsche
nicht zu erfüllen, falls ich mir
dabei untreu werden muss.
Ich will bei dir bleiben
und mich trotzdem finden.
Ich wage es,
mich dir zuzumuten,
mit dem, was dir Mühe machen könnte.
Zwar werde ich mich immer wieder ändern,
aber nicht so, wie du mich haben willst,
sondern so, wie mich mein Weg
in die Reife führt.
Ich kann so wagemutig sein,
weil ich ein tiefes Vertrauen in die
Kraft unserer Beziehung habe.
Ulrich Schaffer
Treue ist die Herzensentscheidung, ein Leben lang, in die Beziehung zum Partner, zur Partnerin zu investieren. Treue ist etwas Aktives. Partner können einiges dafür tun, damit Vertrauen zueinander ein Leben lang möglich ist. Es geht um körperliche, aber auch um emotionale Treue, um Zuverlässigkeit im Alltag. Ein Treuebruch verletzt, etwa wenn jemand anderer oder auch etwas anderes mir vorgezogen wird: ein anderer Mann, eine andere Frau, die Arbeit, das Motorrad, die Kinder, die eigenen Eltern, die Freunde, der Verein …
Wenn Unsicherheit oder Eifersucht aufkommen, ist es wichtig, darüber zu reden, was in der Beziehung fehlt. Beratung kann dabei unterstützen.
Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue.
Bibel, Galaterbrief 5,22
So hält man inmitten eines ungelösten Konfliktes, auch wenn viele verworrene Gefühle im Herzen kreisen, jeden Tag die Entscheidung lebendig, zu lieben, einander zu gehören, das ganze Leben miteinander zu teilen und beharrlich weiter zu lieben und zu verzeihen.
Papst Franziskus in Amoris Laetitia – Freude der Liebe AL 163
Wir überlegen, was aktive Treue für uns bedeutet, zum Beispiel, dass wir …
- immer wieder ohne Kinder Zeit zu zweit verbringen.
- bei Alltagskonflikten gemeinsam Lösungen suchen.
- füreinander da sind, (besonders) wenn es einer/einem von uns beiden schlecht geht.
© Andrea Holzer-Breid
Gedankenimpuls |
Treue ist möglich
Treue ist möglich, wenn ich mir selbst treu sein kann. Dazu ist es aber notwendig, dass ich mich selbst kennenlerne. Wer bin ich? Was tut mir gut? Wo sind meine Grenzen? Indem ich mein SELBST kennenlerne, mein innerstes Wesen, kann ich immer besser zu mir selbst stehen und kann ich damit auch lernen, dich immer besser anzunehmen, wie du bist. Solange wir mit uns selbst hadern, uns in Frage stellen und kritisieren, können wir nicht erwachsen lieben. Wir glauben, wir müssten anders sein, besser, schneller, intelligenter. Gerade in einer Zeit, in der in Gesellschaft und Wirtschaft der Geist der Selbstoptimierung umgeht, dass wir nur geschätzt und geliebt sind, wenn wir viel leisten, tut es gut, zu denken und zu fühlen, dass wir immer schon Gottes geliebte „Kinder“ sind, so wie wir sind, ohne dass wir etwas dazu tun müssen. Das ist eine der wichtigsten Grundbotschaften des Christentums. Diese hilft uns, dass wir lernen, für uns selbst da zu sein, für uns selbst zu sorgen, Selbstfürsorge zu entwickeln. Wir dürfen uns erlauben, unsere Gefühle zu haben, fröhlich, traurig, grantig zu sein. Wir dürfen uns erlauben, dass wir einander brauchen. Wir dürfen uns erlauben, dass es guttut, dass der Partner / die Partnerin uns zuhört, mit uns mitfühlt. Wir dürfen uns erlauben, herauszufinden, was uns wirklich glücklich macht. Und wir dürfen uns erlauben, unseren Weg gehen. Wenn wir das tun, uns Selbstachtung schenken, können wir aus freien Stücken und aus dem Innersten heraus den Partner / die Partnerin lieben wie „mich selbst“.
© Andrea Holzer-Breid
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Handlungsimpuls |
Schon lange nicht mehr …
Material Liebesgedichte, Schnapskarten, Wolle, Rätsel, Haargel und Haarbürste, Schreibzeug, Musik, Farben, Massageöl, Pudding, Flöte, Bausteine, Bügelperlen ... Impulsgedanke Die gemeinsame Zeit ist spärlich und wenn sie vorhanden ist, dann gibt es immer viel zu besprechen und organisieren, sodass kaum Zeit bleibt, so wie früher, einfach auch „Außergewöhnliches“ miteinander zu unternehmen! Suchen Sie sich aus der Liste vier bis fünf Dinge aus, die Sie mit Ihrem Partner durchführen. Schon lang nicht mehr …
© Andrea Holzer-Breid, in: Paare in Beziehung. Impulse für Paar-Gruppen / Familienrunden | erhältlich unter www.behelfsdienst.at
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